Gehege & Platz

 

Kaninchen sind sehr Lebensfreudig und brauchen viel Platz und beschäftigung. (Alles über die Beschäftigung hier)

Doch wo will/soll man die Tiere halten? Drinnen oder Draußen? Hier mal ein paar Punkte die man bedenken sollte:

 

Kaninchen drinnen Kaninchen draußen
- Einrichtung muss beachtet werden,
können Möbel/Kabel/Pflanzen anknabbern.
- Kaninchen lebt artgerecht draußen,
wie die Hasen
- Kaninchen können schneller
Langeweile haben
- Großes & sicheres Gehege muss
gebaut werden (hoher Kostenfaktor)
- Genügend Platz muss vorhanden sein - Genügend Platz muss vorhanden sein
- Es kann unangenehm riechen - Bei jedem Wetter sauber machen/ füttern
- Tier sollte Stubenrein sein
(schwer zu finden/machen)
- Man kann Kaninchen statt Gemüse zu
geben auch Freilauf auf Gras geben
-  Urlaubsbetreuung - Urlaubsbetreuung

Die Punkte halten Vorteile aber auch Nachteile fest, die man denken sollte.

Wenn man die Kaninchen fragen könnte, ob sie drinnen oder draußen leben wollen, würden sie leider eindeutig draußen sagen. Aber auch drinnen kann man es den Hopplern schön machen.

 

Mindestmaße

Der Platz spielt dabei eine große Rolle. Hasen laufen in der Natur km weit, buddeln viele Meter Tunnel-Systeme und leben in Gruppengemeinschaften auf großen Flächen wie zB. Felder. Das kann das Kaninchen bei ihnen natürlich nicht in diesem Ausmaß. Deswegen sollte man versuchen so viel wie möglich aus dem vorhandenen Platz, ob draußen oder drinnen, was zu machen.

EIN Kaninchen sollte meiner Meinung nach mindestens 3m² Platz 24 Stunden am Tag zur verfügung haben. Vorgegeben sind zwar 2m², doch ich rate zu 3m². Wenn Sie nicht immer Zeit haben Ihre Tiere jeden Tag nochmal einen Ordentlichen Auslauf zu geben für mehrere Stunden, sollte das Gehege sowieso größer sein. Denn bei Ordentlichem Auslauf für ein paar Stunden am Tag, können auch 2m² in betracht gezogen werden, für zB jemanden, der nicht so viel Platz hat. Aber wie viel EIN Kaninchen braucht, interessiert uns ja fast garnicht, da man Kaninchen ja IMMER mindestens zu 2 halten sollte:

  • 2 Kaninchen brauchen mindestens 4m² platz. MEINER Meinung nach am besten 6m².

  • 4 Kaninchen natürlich das doppelte, vorgegeben sind 8m² PLUS mindestens einmal am Tag Freilauf, für mehrere Stunden. Für jemanden mit weniger Zeit, 12m². Das kommt den Hopplern natürlich zu gute.

 

Doch was macht der Platz denn so stark aus? Wie bei dem Menschen haben Kaninchen verschiedene Charakter, sind unterschiedlich Dominant oder Unterwürfig. Eine Gruppe aus Dominanten Tieren kann ebenso anstrengend sein wie eine Gruppe von nur Unterwürfigen Tiere. Am besten passen ein Kastrat und ein weibchen. Man kann aber auch größere Gruppen haben. Ich hatte damals erst eine 2er Gruppe, mit einem früh-Kastrat und einem sehr Dominantem Weibchen. Danach noch einen spät-Kastrat (damals sehr jung) dazu gegetzt. Zuletzt eine 4er Gruppe mit noch einem 1 Jährigem spät-Kastrat. Meine Häsin musste aber jedoch kastriert werden, weil sie so dominant war, dass sie in der Gruppe niemanden in ruhe ließ.

Aber auch Gruppen nur mit weibchen oder nur kastraten kann gut gehen. Gruppen mit unkastrierten Böcken, ist jedoch sehr sehr schwierig.

Aber was hat der Platz damit zutuhen? Bei Gruppen mit nur einem Geschlecht, dh nur Weibchen oder nur Männchen, sollte man nicht nur viel Platz einplanen, sondern auch ein erstatz Gehege, bei unlösbaren Kämpfen die blutig geendet sind. Denn es ist nunmal so, dass eine Vergesellschaftung funktionieren kann aber nicht muss.

Wenn man den Tieren viel Platz zur verfügung stellt, hilft es bei der Vergesellschaftung, die Tiere können sich auch mal aus dem Weg gehen. Auch bei bestehenden Gruppen, sehe ich oft das einer mal gerade ruhe braucht. Wenn man die Tiere in einem kleinen Gehege oder sogar in einem kleinen Stall die Zoohändler oft als "Luxusvillen" vorstellen, hällt kann es oft nochmal zu kämpfen führen, da die Tiere gernervt sind und/oder sich meinen sich Ihre "ruhe" erkämpfen zu müssen. Das bedeutet viel Stress für die Tiere und für den Menschen.

Balkon Haltung :

Ihre Kaninchen 365 Tage im Jahr auf dem Balkon zu halten, da sie keine anderen Möglichkeiten haben, kann sehr schön sein. Es gibt aber viel zu beachten. Hier mal ein paar Punkte:

  • Balkon muss groß genug sein um die Mindestmaße zu erfüllen

  • Es ist kein Freilauf möglich, wo die Tiere selber entscheiden können ob sie in ihre Gewohnte umgebung gehen oder in den Freilauf
  • NICHT die Tiere über den Winter in die warme Wohnung lassen, die Tiere haben Winterfell! Es ist ihnen dann zu heiß und die Tiere können durch den heftigen Temperatur wechsel krank werden
  • Balkon muss gesichert werden, von oben, den Seiten und unten.

  • Tiere müssen viel beschäftigt werden zB Buddelkisten oder ähnlichem

Besonders interessant ist die Balkonhaltung für die Leute die zB keinen Garten haben oder in der Stadt leben. Auf dem Balkon kann man einen Stall, entweder selber gebaut oder fertig, hinstellen. Natürlich müssen die Tiere den ganzen Balkon benutzen dürfen und nicht nur den kleinen Stall. Bitte den Balkon so sichern das er 24 stunden für ihr Kaninchen sicher ist und sie Problemlos dort hoppeln können. Leider ist es nicht selten, dass Menschen im zweiten oder dritten Stockwerk, die Sicherung des Geheges des Balkons von oben unterlassen haben, weil sie dachten dort kommt kein Tier ran. Leider haben das die Greifvögel oder kletternden Mader anders gesehen. Deswegen, bitte überlegen Sie sich vor dem Kauf, was sie bauen möchten und ob es alles dicht und sicher ist.

Einrichtung

Hier eine kleine Idee für die Einrichtung in einem Kleinen Stall. Die restliche freie Fläche des Balkons kann man dann mit Pflanzringe oder Holzbrücken abenteuerlich machen. Aber auch mit Steinen kann man prima eine 2te Etage machen bauen, wo die Hoppler mal rumspringen können.

Eine Buddelkiste mit Sand oder Erde die von oben ein kleines Loch zum rein und rausgehen hat, erspaart Ihnen das Putzen des Balkons. Dafür gibt es prima Beispiele und Anleitungen in vielen Foren. Dafür nutzt man einfach die Foren Suche.

 

 

 

 

Garten Haltung :

Ein Gartenhaus oder ein Gehe mit Gitter und einem kleinem Stall? Es gibt so viele Ideen, manche sind teurer andere lassen sich aber auch günstiger umsetzten. Wenn sie nicht den Boden aufbuddeln wollen um Draht drunter zu legen, um so Ihren Tieren einen 24 Stunden Freilauf zu ermöglichen, können die Fläche auch mit Platten auslegen.

Wie viel kostet  das alles ca? Mit etwas selbstgebastelten kommt man schnell über 300 Euro. Günstiger und auch weniger aufwendig, sind die Platten. Kaninchen bevorzugen natürlich die Variante mit normalem Boden. Hierzu müssten Sie den Boden ausheben, ich zB habe Ihn ca 60cm tief gemacht, und dann mit Erde wieder auffüllen. Die Tiere buddeln sehr gerne, was aber auch heißt das man die Löcher wieder zu machen sollte, denn kranke Tiere oder ängstliche Tiere bleiben im dem sicherem Bau. Das kann zu großen Problemen führen.

Auch bin ich oftmals in den Boden "gefallen" da die Tiere sehr gute Tunnelsysteme bauen können. Aber das ist zu lösen, die Löcher müssen halt ab und an wieder zu gemacht werden.

Fals Sie das Gehege mit Platten auslegen wollen, da es nicht so aufwendig ist und Ihnen einiges erspart bleib, können Sie den Freilauf (auch ohne diesen von unten zu sichern) den Tieren auf Gras zur verfügung stellen, über mehrere Stunden am Tag. Ich habe damals meine Tiere auch einfach im Garten laufen lassen. Die Tiere kennen ihren Stall ihr zuhause, und kehren immer dort zurück. Das ist aber jedem selbst überlassen. Denn böse überraschungen von Katzen, Greifvögel oder Marder sowie Fuchs, können dort sehr gefährlich für Ihr Tier sein.

Vorteile von auch unten gesicherten draußen Gehege sind zB , dass Sie dann keine Buddelkiste oder ähnliches mehr für ihre Kaninchen brauchen. Die Tiere können Buddeln wo sie wollen und nutzen auch so Ihre Krallen ab.

Hier einmal ein Bild von Luna im Hagel/Schnee neben ihrem Bau. Beim sauber machen, darf ich dem Bau nicht zu nahe kommen, sonst schaut sie ob ich es wieder zu schütte. Da ich sehr Buddelfreudige Kaninchen habe, müsste ich fast jede Woche ein Loch zu schütten. Im Winter mache ich es aber nur einmal im Monat.

Winterfell:

Viele meiner Freunde haben sich immer gefragt ob man die Kaninchen im Winter rein holen soll. Sätze wie:"Oh nein die armen die frieren bestimmt." oder "Was ist das denen auf den kalten Steinen nicht viel zu kalt?" Die Antwort lautet: NEIN!

Ihr Kaninchen bekommt im Winter dickes Winterfell womit sie Problemlos minus Grade aushalten können. Wenn sie die Tiere reinholen würden würde das Kaninchen eher noch einen Hitzeschock bekommen oder durch den Temperatur wechsel krank werden, als das es ihnen dankbar ist. Es reicht wenn sie dem Kaninchen einfach ein Größeres Häusschen mit viel Einstreu, Stroh und Heu zur verfügung stellen. Sie werden schnell merken das die Tiere es kaum nutzen. Die Tiere frieren nicht. Vorallem in Gruppen, wird viel gekuschelt, sodass sie sich gegenseitig wärmen.

Meine Kaninchen liegen immer nur auf den kalten Steinen. Nachts gehen Sie eher in den isolierten Stall. Doch die Kaninchen können besser mit kälte umgehen als mit Wärme. Deswegen sterben Kaninchen im Sommer bei hoher Hitze an einem Hitzschlag.

Das die Tiere Winterfell bekommen, klappt aber auch nur wenn die Tiere ganzjährig draußen leben und daran gewöhnt sind. Am besten im Frühlingsanfang wo die Temperaturen Nachts nicht unter 10 - 15 grad gehen, die Tiere raussetzten. Gerne noch mit viel Heu und Stroh, da die Tiere, die vorher drinnen lebten oder Babys, sich noch an das Wetter gewöhnen müssen. Das hat bei mir immer sehr schnell funktioniert. Die Tiere laufen sich oft auch warm oder buddeln sich warm. Noch ein Grund wieso das Gehege groß und mit viel Beschäftigung geschmückt sein sollte.

Ich persönlich liebe die Außenhaltung, da ich es toll finde die Kaninchen zu beobachten wie sie die Jahreszeiten ausleben, wie sie Sommer und Winterfell bekommen und wie sie sich im Schnee freuen. Hier nochmal die bitte, die Tiere bei Schnee und kalter Temperatur NICHT reinholen. Hier mal ein paar alte Bilder von 2012 im alten Gehege zu zweit & 2017 im Schnee zu dritt.